Es war einmal ein König
Text: Johann Wolfgang von Goethe (Faust, in Auerbachs Keller)
Melodie: Justus Lyra (1842)
Goethe schrieb: "Ein politisch Lied, Pfui, ein garstig Lied".
Es prangert die Günstlingswirtschaft an
(1) Es war einmal ein König
Der hat einen großen Floh
Der liebte ihn nicht wenig
als wie seinen eignen Sohn
da rief er seinen Schneider
der Schneider kam herbei
Da miss dem Junker Kleider
und miss ihm Hosen an.
(2) In Sammet und in Seide
ward er nun angetan
Hatte Bänder an dem Kleide
hat auch ein Kreuz daran,
Und ward sogleich Minister,
und hatt‘ einen großen Stern.
Da wurden seine Geschwister,
bei Hofe große Herrn
(3) Und Herrn und Frau‘n am Hofe,
die waren sehr geplagt,
Die Königin und die Zofe
gestochen und genagt
und durften sie nicht knicken
und weg sie jucken nicht.
Wir knicken und ersticken
doch gleich wenn einer sticht.
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